Rücken­schmer­zen – War­um auch Arbeit­ge­ber von mehr Bewe­gung profitieren 

 

Rücken­schmer­zen durch Fehl­be­las­tun­gen im Beruf sind weit ver­brei­tet. Erfah­ren Sie hier, wie Arbeit­ge­ber dar­auf reagie­ren und gleich­zei­tig den Kran­ken­stand Ihrer Mit­ar­bei­ter sen­ken können. 

Woher kom­men Rückenschmerzen?

Laut einer Stu­die der TK Kran­ken­kas­se lei­det ein Drit­tel der Men­schen in Deutsch­land unter regel­mä­ßi­gen Rücken­be­schwer­den in Form von Schmer­zen. Ein wei­te­res Drit­tel gibt an, ab und zu Beschwer­den im Rücken­be­reich zu haben. Aber woher kommt das Pro­blem, unter dem 85% der Men­schen laut einer wei­te­ren Stu­die des Robert Koch Insti­tuts min­des­tens ein­mal im Leben lei­den? Das For­schungs­in­sti­tut stell­te 2015 fest, dass es vie­le Ursa­chen für einen schmer­zen­den Rücken gibt. Häu­fig wird ange­nom­men, dass “Fehl­be­las­tun­gen, Schä­di­gun­gen oder Erkran­kun­gen […] Kno­chen, Gelen­ke, Bin­de­ge­we­be, Mus­keln oder Ner­ven” schä­di­gen kön­nen und dabei Schmer­zen im Rücken ver­ur­sa­chen, aller­dings sind die­se spe­zi­fi­schen Rücken­schmer­zen ver­gleichs­wei­se sel­ten. Die Stu­die erkennt außer­dem “unspe­zi­fi­sche, oft auch als funk­tio­nell bezeich­ne­te „Rücken­schmer­zen” als weit­aus ver­brei­te­ter. Sol­che Beschwer­den wer­den laut den For­schen­den häu­fig durch Fehl­be­las­tun­gen aus­ge­löst, die letzt­lich zu “mus­ku­lä­ren Ver­span­nun­gen” füh­ren.  Oft­mals sind daher die Ursa­chen von Rücken­schmer­zen nicht im Ske­lett des Men­schen zu ver­or­ten, son­dern im Mus­kel­ap­pa­rat. Kreuz­weh wird also in den meis­ten Fäl­len durch die Mus­ku­la­tur selbst ausgelöst.

Was sind Fehlbelastungen?

Meist neh­men Betrof­fe­ne fälsch­li­cher­wei­se an, dass eine ein­zel­ne fal­sche Bewe­gung wie z.B. das Anhe­ben einer Geträn­ke­kis­te der Grund für die Schmer­zen ist. Dabei wird häu­fig über­se­hen, dass eine all­ge­mein zu schwa­che Rumpf­mus­ku­la­tur die Ursa­che und eine fal­sche Bewe­gung bes­ten­falls ein Aus­lö­ser ist. Denn Tat­sa­che ist: zu wenig Bewe­gung im All­tag ver­ur­sacht Mus­kel­ab­bau und kann damit u.a. lang­fris­tig zu Rücken­schmer­zen füh­ren. Auch die TK Kran­ken­kas­se bestä­tig­te in einer gro­ßen Bewe­gungs­stu­diedass Bewe­gungs­man­gel einer der Haupt­grün­de für Rücken­schmer­zen ist. Laut der Stu­die hat­ten 25% der Teil­neh­me­rIn­nen, die kei­nen Sport betrei­ben, stän­dig Rücken­schmer­zen. Die Zahl bei Frei­zeit­sport­le­rIn­nen sank deut­lich auf 13%. Wei­ter­hin wur­de fest­ge­stellt, dass Men­schen, die nicht nur bei der Arbeit, son­dern auch in ihrer Frei­zeit viel Zeit sit­zend vor Bild­schir­men ver­brin­gen, häu­fi­ger unter Rücken­pro­ble­men lei­den als Men­schen, die ihre Frei­zeit sport­lich gestalten.

Bewe­gung als Heil­mit­tel gegen Rückenbeschwerden

Dass Bewe­gung eines der effek­tivs­ten Mit­tel gegen Rücken­be­schwer­den ist, ist mitt­ler­wei­le schon bekannt. Trotz­dem schont sich fast die Hälf­te der an Rücken­schmer­zen Erkrank­ten immer noch lie­ber, anstatt sich pro­ak­tiv zu bewe­gen. Dabei wer­den Prä­ven­ti­ons­kur­se sogar teil­wei­se von Kran­ken­kas­sen bezahlt, denn §20 des Sozi­al­ge­setz­buchs schreibt vor, dass Kran­ken­kas­sen Prä­ven­ti­ons­pro­gram­me för­dern müs­sen. Dies geschieht auch schon durch Bonus­pro­gram­me und spe­zi­ell gestal­te­te Kurs­an­ge­bo­te. Kran­ken­kas­sen beloh­nen so effek­tiv das Trai­ning im Fit­ness­stu­dio. Es kann sich daher auch für Fit­ness- und Gesund­heits­ein­rich­tun­gen loh­nen, Kur­se anzu­bie­ten, die sich am Leit­fa­den für Prä­ven­ti­on der Kran­ken­kas­sen ori­en­tie­ren, da Ver­si­cher­te so Zuschüs­se von ihren jewei­li­gen Kran­ken­kas­sen erhal­ten und damit auch ein finan­zi­el­ler Anreiz für das Trai­ning gesetzt wird.

Rücken­schmer­zen: Betrieb­li­ches Gesundheitsmanagement.Was sind Fehlbelastungen?

Auch Arbeit­ge­ben­de haben inzwi­schen erkannt, dass es sich lohnt, ihren Mit­ar­bei­tern die Mög­lich­keit zu bie­ten, ihren Rücken zu trai­nie­ren. Denn Krank­schrei­bun­gen kos­ten Unter­neh­men schließ­lich mehr, als in die Gesund­heit der Arbeit­neh­mer zu inves­tie­ren. Das wird beson­ders klar, wenn man sich die aktu­el­len Zah­len ein­mal genau­er anschaut. Laut TK wer­den knapp 7% der Beschäf­tig­ten jähr­lich auf­grund von Rücken­pro­ble­men krank geschrie­ben. Das ver­ur­sacht hohe Kos­ten. Die TK stellt fest, dass der deut­schen Wirt­schaft jähr­lich 16 Mil­li­ar­den Euro auf­grund von Rücken­be­schwer­den ver­lo­ren gehen. Des­halb wird es in Betrie­ben immer wich­ti­ger, Ange­bo­te für die Mit­ar­bei­ter zu schaf­fen, um neben der För­de­rung von Gesund­heit und Wohl­be­fin­den der Beschäf­tig­ten sowie der Ver­bes­se­rung des Betriebs­kli­mas auch effek­tiv Kos­ten zu sen­ken. Doch natür­lich kön­nen und sol­len auch die Arbeit­neh­mer selbst dazu bei­tra­gen, dass es erst gar nicht erst zu Kom­pli­ka­tio­nen kommt. Dafür gibt es eine Viel­zahl von effek­ti­ven Übun­gen, die sich rela­tiv ein­fach in den Arbeits­all­tag inte­grie­ren las­sen. Denn egal, wie effek­tiv eine Behand­lung auch ist – Prä­ven­ti­on ist und bleibt besser.