motiviertere Patienten durch digitale therapie bei ms
Sauerlandklinik Hachen, Neurologische Spezialklinik für Multiple Sklerose
Mehr Zeit, mehr Wiederholungen, mehr Motivation: Digitale Therapie bei MS im Einsatz in der Sauerlandklinik Hachen
In der neurologischen Akutklinik im Sauerland in Nordrhein-Westfalen mit Spezialisierung auf die Krankheit Multiple Sklerose, werden die Patienten in sechs Fachbereichen betreut. Dazu gehört die Physiotherapie, die Physikalische Therapie, Ergotherapie, Logopädie, Musiktherapie sowie die Pflege.
In der Physiotherapie bietet Gabriele Buchstein gemeinsam mit ihrem Team den Patienten ein auf die Multiple Sklerose zielgerichtetes Therapiekonzept. Dazu gehören etablierte Therapien auf neurophysiologischer Grundlage (KG ZNS) in Kombination mit modernsten Therapieformen. „Die Kombination dieser bewährten Therapien mit neuzeitlichen Interventionen wie spezifisches Laufbandtraining, Therapeutisches Klettern haben sich in den letzten Jahren in wissenschaftlichen Studien als sehr effektiv herausgestellt“, heißt es auf der Klinik Webseite.
Zu diesen neuzeitlichen Interventionen gehören auch Angebote aus dem Bereich der digitalen Bewegungstherapie und Telerehabilitation, wodurch Rehabilitationsleistungen auch über bestehende räumliche und/oder zeitliche Distanzen hinweg angeboten werden können (vgl. Fraunhofer Fokus: Bericht Telerehabilitation 2015).
Gabriele Buchstein
Leitende Physiotherapeutin in der Sauerlandklinik
„Wir haben durch Pixformance eine deutliche Zeiteinsparung. Nach einer bloß 30-minütigen Einweisung können die Patienten selbstständig unter Aufsicht trainieren. So können mehr Patienten zeitgleich betreut werden und nebenbei kann beispielsweise sogar dokumentiert werden.“
Klinik Kurzprofil |
|
Ort | Hachen, Nordrhein-Westfalen |
Gegründet | 1964 |
Schwerpunkt | Multiple Sklerose |
Patientenkapazität | 125 Betten |
Therapieleitung | Gabriele Buchstein |
Weitere Infos | www.sauerlandklinik-hachen.de |
In der standardisierten physiotherapeutischen Aufnahmetherapie definieren die Patienten vorerst gemeinsam mit dem zuständigen Therapeuten Behandlungsziele. Anschließend erfolgt in Abstimmung mit dem Patienten die Erstellung eines individuellen Behandlungsplans. Zu diesem Zeitpunkt werden auch mögliche Anwendungen aus dem Bereich der digitalen Therapie für MS in den Therapieplan eingebunden. Dieser enthält täglich intensive physiotherapeutische Anwendungen.
Um das Angebot in der Physiotherapie sowie der digitalen Bewegungstherapie zu erweitern und den Patienten eine zusätzliche Trainingsmotivation zu bieten, entschied sich Buchstein mit ihren Kollegen im letzten Jahr für Pixformance.
Nach einer erfolgreich durchgeführten Teststellung der Rehageräte wurden zwei der Trainingsstationen angeschafft. Aktuell trainieren ca. 30 Patienten in Hachen also nun auch vor der Pixformance Station. Dabei sind die Patienten unterschiedlich gehfähig. Voraussetzung ist lediglich eine gewisse Mobilität, sprich Menschen ohne jegliche Rumpfkontrolle oder zu starker Lähmung können die Geräte eher nicht nutzen. Das Training im Rollstuhl ist jedoch dank vieler passender Sitzübungen kein Problem. Neben den über 350 funktionellen individualisierbaren Übungen hat die Klinik darüber hinaus in Zusammenarbeit mit Pixformance eigene Übungen für die Station eingespielt, die optimal auf das Krankheitsbild und die Bedürfnisse der MS-Patienten zugeschnitten sind.
Selbstständigkeit für die Patienten, Entlastung für die Therapeuten
Nach einer kurzen Einweisung können die Patienten bereits selbstständig an den Reha Sportgeräten trainieren. Eine Ansprechperson ist immer in der Nähe, kann sich jedoch auch anderen Patienten oder der Dokumentation widmen.
„Es können auch wirklich jegliche Altersgruppen die Pixformance Stationen nutzen. Das ist toll, dass so viele Patienten von dem Training profitieren können, solange die kognitiven Fähigkeiten es zulassen. Und durch die Zeiteinsparung haben schließlich nicht nur die Patienten, sondern auch wir effektiv was davon“, so Buchstein.
Dass die Entscheidung im letzten Jahr auf ein innovatives, digitales Gerät wie von Pixformance gefallen ist, ist kein Zufall. Denn das Thema Digitalisierung spielt in der Sauerlandklinik eine große Rolle. So wurden bereits mehrere moderne Geräte angeschafft. Die physiotherapeutische Leiterin erwähnte an dieser Stelle zudem die Studienlage zum internen und externen Aufmerksamkeitsfokus.
„Anders als beim internen Aufmerksamkeitsfokus, bei welchem man den Patienten in Persona anleitet, ihm also beispielsweise sagt: ‚Hebe deinen Arm‘ und ihm Hilfestellung gibt, handelt es sich beim Pixformance Training um einen externen Aufmerksamkeitsfokus.“
Der Patient erhält den Übungsauftrag extern über die Station. Deshalb ist er nicht mehr so auf seinen eigenen Körper konzentriert, sondern achtet eher auf die Übungsausführung in der Pixformance Station. Das sorgt für einen größeren Verbesserungseffekt.
„Das ist wie beim Spielen, da merkt man manchmal auch nicht, wie die Zeit vergeht. Und das ist wissenschaftlich begründet, dass die Bewegungen somit reflektorischer durchgeführt werden und man sich deutlich verbessert“, so Buchstein über den Vorteil der digitalen Bewegungstherapie bei MS durch Pixformance.
Durch digitale Therapie bei MS zu mehr Wiederholungen und einem schnelleren Therapieerfolg
Einen weiteren großen Vorteil sieht Gabriele Buchstein in der deutlich spürbaren Motivation der Patienten durch die Möglichkeit, die Anzahl der Wiederholungen stetig zu steigern. Denn es ist wissenschaftlich bewiesen: der Trainingseffekt steigt deutlich mit der Anzahl der Wiederholungen.
„Das Tolle an Pixformance ist: Dass die Station die Patienten anspornt, mehr Wiederholungen zu machen. Die Patienten sind begeistert und sehr motiviert, das ist zugegebenermaßen nicht häufig der Fall. Davon profitieren natürlich auch wir als Therapeuten, da die Patienten dadurch besser und zielgerichteter ihre Übungen ausführen.”
Die digitalen Reha Sportgeräte unterstützen die Patienten zu mehr Selbstständigkeit und Bewegung. Hier kann darüber hinaus auch die Pixformance App ansetzen. Diese wird in der MS-Spezialklinik jedoch bisher nur sporadisch genutzt. Allerdings äußerte sich Gabriele Buchstein im Gespräch mit uns zuversichtlich, dass sich dies in Zukunft ändern könnte: „Es wäre natürlich schön, wenn man sehen könnte, ob die Patienten zuhause weiter trainieren. Es ist also auf jeden Fall ein Zukunftsziel, die Patienten auch über den Klinikaufenthalt zuhause weiter zu betreuen.”
Eigene Übungen für die besonderen Bedürfnisse der MS-Patienten
Gemeinsam mit dem Therapeutenteam vor Ort in Hachen hat Pixformance einige neue Übungen erarbeitet. So stehen neben den 350+ Übungen aus dem Pixformance-Übungskatalog noch weitere Trainingsabläufe für die Patientinnen und Patienten bereit. Diese wurden speziell für die verschiedenen Stadien der MS-Erkrankung entwickelt. So stehen nun beispielsweise auch vermehrt Übungen im Sitzen zur Verfügung.
Sie wünschen eine individuelle beratung?
Ihr Ansprechpartner
Tobias Baader | COO