Bou­tique-Gyms aus den USA – Vor­bild für den deut­schen Markt?

Bou­tique-Gyms aus den USA als Vor­bild für hei­mi­sche Fit­ness­stu­di­os? Infor­mie­ren Sie sich hier über ein ein­ma­li­ges Geschäfts­mo­dell im Fitnessmarkt! 

Mit 10,1 Mil­lio­nen Men­schen hat Deutsch­land, laut dem aktu­el­len IHRSA Bericht, welt­weit die zweit­höchs­te Anzahl an Mit­glie­dern in Fit­ness­clubs. Das klingt erst ein­mal beein­dru­ckend. Schaut man sich die Zah­len aber ein­mal genau­er an, stellt man schnell fest, dass vie­le Men­schen in Deutsch­land noch nicht regel­mä­ßig die Fit­ness­an­ge­bo­te ver­schie­de­ner Clubs wahr­neh­men. Das Insti­tut für Demo­sko­pie Allens­bach befrag­te in einer Stu­die vie­le Deut­sche über ihre Sport­ge­wohn­hei­ten. Die Fra­gen bezo­gen sich ins­be­son­de­re auf die Häu­fig­keit der Besu­che im Fit­ness­stu­dio und stell­te dabei fest, dass nur knapp 7% der Befrag­ten häu­fig, etwa 11% nur ab und zu und über 50% nie im Fit­ness­stu­dio trai­nie­ren. Die Fit­ness­bran­che hat daher noch ein gro­ßes Poten­zi­al im deut­schen Markt, das bei Wei­tem nicht von den deutsch­land­weit knapp 8680 Fit­ness­stu­di­os gedeckt wird. Aber wie kann es die Bran­che schaf­fen, noch mehr Men­schen in die Clubs zu locken und sie dau­er­haft zu schweiß­trei­ben­den Work­outs moti­vie­ren? Die Ant­wort ist ganz klar: durch attrak­ti­ve Ange­bo­te. Als Inspi­ra­ti­on kann der ame­ri­ka­ni­sche Markt die­nen. Hier ent­wi­ckel­te sich in den letz­ten Jah­ren ein neu­er Trend namens “Bou­tique Fitness”.

Was ist Bou­tique Fitness?

Bou­tique Fit­ness­stu­di­os heben sich von ande­ren Ange­bo­ten durch ein rela­tiv mini­ma­lis­ti­sches Ange­bot und den Ver­zicht auf einen Über­fluss an Gerä­ten ab. Oft­mals spe­zia­li­sie­ren sie sich auf ein bis maxi­mal zwei Fit­ness-Gebie­te. So leg­te sich die wohl bekann­tes­te, aus New York City stam­men­de Bou­tique Fit­ness­ket­te „Soul­Cy­cle“ ganz auf Fahr­rad­fah­ren fest, wohin­ge­gen sich vie­le ande­re Bou­tique Fit­ness­stu­di­os auf Boxen, Bal­lett oder funk­tio­nel­les Trai­ning fokus­sie­ren. Auf meist weni­ger als 100 – 300 m² bie­ten sie ihren Kun­dIn­nen mit ihren Grup­pen­work­outs nicht nur ein moti­vie­ren­des Erleb­nis, das durch den Com­mu­ni­ty Gedan­ken noch gestärkt wird, sie schaf­fen es viel­mehr, durch ein exqui­si­tes Ambi­en­te, das nicht sel­ten an Clubs, Lofts und Kunst­ga­le­rien erin­nert, auch den Sinn für Ästhe­tik und Life­style ihrer Kun­den anzu­spre­chen und sie dadurch, ganz ohne Ver­trä­ge, an ihre Ein­rich­tung zu bin­den. Denn statt tra­di­tio­nel­le Ver­trä­gen abzu­schlie­ßen, bezahlt man in Bou­tique Fit­ness­stu­di­os pro Stun­de. Und das kann sich lohnen.

Kun­den­bin­dung ohne Verträge

In den bekann­tes­ten Stu­di­os kos­tet eine Stun­de Trai­ning bis zu 35 Dol­lar. Aber auch schon in klei­ne­ren Ein­rich­tun­gen sind Sport­ler bereit, sat­te 20 Dol­lar in die Hand zu neh­men, um sich gemein­sam mit ande­ren in Lof­tath­mo­sphä­re oder im Indus­trie-Chic gehal­te­nen Räu­men, beglei­tet von Hip­Hop- oder Elek­tro­beats, zu quä­len. Bou­tique Fit­ness­stu­di­os erset­zen so lang­sam aber sicher Bars und Clubs und wer­den zur neu­en Sze­ne, die auch die ein oder ande­re pro­mi­nen­te Per­sön­lich­keit anzieht. Das gehört übri­gens mit zum Erfolgskonzept

Digi­ta­li­sie­rung und neue Tech­no­lo­gien nutzen

Laut Alex Fell, der Mit­be­grün­der des erfolg­rei­chen Bou­tique Fit­ness­stu­di­os War­ri­or Fit­ness Boot Camp, das beson­ders auf funk­tio­nel­les Trai­ning baut, spielt gera­de Digi­ta­li­sie­rung eine gro­ße Rol­le für die Com­mu­ni­ty. Die Nut­zung von sozia­len Medi­en wie z.B. Insta­gram ver­lei­hen sei­nem Stu­dio den Cha­rak­ter einer “life­style com­pa­ny” und schaf­fen einen sozia­len Raum, indem sich sei­ne Kun­den in einer Gemein­schaft wie­der­fin­den. Das erfüllt die anspruchs­vol­len Kun­den weit mehr als allein den Trai­nings­aspekt. Aber nicht nur im Bereich Kom­mu­ni­ka­ti­on wird Tech­no­lo­gie zum Schlüs­sel­er­folgs­fak­tor. Auch im Trai­ning wird die Digi­ta­li­sie­rung immer wich­ti­ger. Gera­de daten­ge­trie­be­ne Work­outs sind laut Fell eine Mög­lich­keit, Bou­tique Fit­ness noch attrak­ti­ver für Mit­glie­der zu gestal­ten, indem Mit­glie­der ihren Fort­schritt mes­sen und mit ande­ren tei­len können.

Bou­tique-Gyms aus den USA – eine Inspi­ra­ti­on für den deut­schen Fitnessmarkt?

Obwohl das Kon­zept in den USA mitt­ler­wei­le zu einem mul­ti­mil­lio­nen Dol­lar Geschäft gewach­sen ist, sind im deut­schen Raum bis­her noch kaum Bou­tique Fit­ness­clubs ent­stan­den. Ver­ein­zelt tau­chen sie hier und da, vor allem in Groß­städ­ten, auf. Aber bis­her wur­de ihr Poten­zi­al noch nicht voll aus­ge­schöpft. Das kann eine Gele­gen­heit sein und beson­ders mit dem wach­sen­den Ein­fluss der Digi­ta­li­sie­rung kön­nen gera­de klei­ne Clubs ihr Ange­bot anspre­chen­der und stil­vol­ler für ihre Mit­glie­der gestalten.